Edition K.P.Kleszewski
02/2008

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KAKTEENFREUNDE MAINZ - WIESBADEN
       UND UMGEBUNG e.V. gegr. 1928

Ortsgruppe Rhein-Main-Taunus in der Deutschen Kakteen-Gesellschaft e.V.

Mein Freilandkakteengarten

Bericht über die Entstehung eines Freilandkakteengartens in vier Teilen von

Rolf Hagebölling (verstorben 01/2004)

 

Die Idee

Die vier Teile, “Die Idee”, “Geeignete Pflanzen”, “Bau des Beetes” und “Erfahrungen”, werden im vierteljährigem Abstand eingestellt.

Die Idee

Als Gartenfreund und Liebhaber von Sukkulenten wurde ich ganz hellhörig als ich erfuhr, dass einige Kakteen auch im Freilang gehalten werden können. Schon bald versuchte ich zwei Ableger von Opuntia rhodanta im Topf draußen zu halten. Sie wuchsen gut und blühten bald. Die Blüten sind am ersten Tag zitronengelb und am zweiten dunkler gelb mit brauner Mitte. Dann kam der Rückschlag, die Pflanze bekam im Frühjahr Faulstellen von den Areolen ausgehend, die sich bald auf die ganze Pflanzen ausdehnten. Eine starb ganz ab, die andere überlebte zu einem Viertel und erholte sich im Laufe von 3 Jahren wieder bis zum Blühen.

1997 zogen wir nach Oppenheim um. Oppenheim liegt am Rhein und hat Weinbauklima. Der durchschnittliche Niederschlag liegt bei 550 mm im langjährigen Mittel. Einen Garten am Haus haben wir nicht. Dafür haben wir eine große Dachterrasse, wo jetzt auch mein Gewächshaus steht. Im Sommer ist es auf der Dachterrasse tagsüber sehr heiß. Die Mauern und Dächer strahlen noch bis in die Nacht Wärme aus. Der Gedanke, ein Freilandkakteengarten zu bauen, kam mir sofort. Meine Frau machte räumliche Einschränkungen und stellte die Bedingung, auch schöne Stauden zu verwenden. Mir schwebten Erinnerungen aus der Mojave Wüste in der USA vor mit Opuntia bassilaris, Ferokakteen, Yucca mohavensis, Okotillo, vielen Stauden sowie Zwei- und Einjährige. Dazu eine hügelige Landschaft, in denen rundlich verwitterte Granitblöcke liegen. Ließ sich so ein Steingarten auf vier Quadratmeter, natürlich mit bei uns winterharten Pflanzen, überhaupt nachahmen?

Ich wurde hellhörig, wenn im Kakteenverein und auf unserer Ausstellung über Freilandhaltung von Kakteen gesprochen wurde. Besuchte Kakteenfreunden die Freilandpflanzungen haben und wälzte die sehr spärliche Literatur dazu. Welche Begleitpflanzen kamen in Frage? Parallel dazu sammelte ich in 25X30X50cm großen Plastikkästen erste gekaufte Pflanzen und Ableger. Ich sammelte Samen von interessanten Stauden und sähte sie aus. Dann entstand 1999 der erste Freilandkakteengarten. Er lag in einer Ecke, wo Dächer und Mauern im Winter lange Schatten werfen. Die Pflanzenauswahl wahr für die vier Quadratmeter viel zu groß. Die Sträucher und Einjährigen überwucherten alles. Ich machte eine ganze Menge Fehler und zahlte einiges an Lehrgeld. Ganz nebenbei entdeckte ich meine Liebe für seltene Trockenstauden. 2003 bekam ich von meiner Frau das Einverständnis für einen zweiten Kakteengarten. Der entsteht jetzt in unserer auch im Winter sonnigsten Ecke. Er bekommt eine Größe von dreieinhalb Quadratmeter. Den alte Garten will ich als Staudengarten bestehen lassen, am “Sonnigsten Ende” mit einigen Kakteen. Den Bestand an Pflanzen reduziere ich nach und nach. Da ich nicht alles im neuen Kakteengarten verwenden kann was ich an Pflanzen lieb gewonnen habe, wird der Garten in Plastikkästen im begrenzten Umfang zur festen Einrichtung.

Zu den Bildern:

Bild 1: Yuca mohavensis vor schöner Steinkulisse in der Mojave Wüste in Arizona

Bild 2: Opuntia basilaris in der Mojave Wüste Arizona

Bild 3: Nach stärkeren Winterregen üppig blühende Einjährige in der Mojave Wüste  Arizona

Bild 4: Atlasblume Gaulteria und Mädchenauge Corilopsis, Sommerblumen die ihren Ursprung in den  Wüsten Nordamerikas haben. Leider überwucherten sie auf meinem kleinen Beet einiges.

Bild 5: und 6: Mein Garten in Plastikkisten

Bild 7: Ohne Sonnenschutz kochen die Wurzeln in den Plastikkisten

Bild 8: Mein Beet mit Hauswurzarten Sempervivum

Bild 9: Plastikkiste mit Gras Coeleria glauca und Kakteen Escobaria misuriensis

Bild 10: Der Schatten der Mauer fällt auf mein altes Beet

Bild 11: Die sonnige Ecke auf meinem alten Beet